Zur Geschichte

Es ist nicht klar, wann die Bruderschaft zum Osterlamm von Brig gegründet wurde. Klar scheint aber von allem Anfang der Zweck gewesen zu sein: «Sie hatte also von Anfang an den Zweck, alljährlich die Mitglieder in trautem Kreise bei frohem Mahle und lustigem Becherklang zu vereinen und ihnen Gelegenheit zu bieten, allfällige Misshelligkeiten durch freie und offene Aussprache zu heben und gegenseitige Achtung und Freundschaft zu hegen und zu pflegen.»Dionys Imesch, 1913

Das erste historisch belegte Mahl der Bruderschaft fand 1786 statt. Durch Archivalien lässt sich aber erschliessen, dass die Gründung in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückzuverlegen ist und von da weg jeden Ostermontag das Mahl der Bruderschaft zum Osterlamm abgehalten wurde – ausser die «grosse Politik» hätte dies verhindert – so z.B. 1800, als die Franzosen nach der Niederlage der Oberwalliser das Land am Rotten gründlich ausgeplündert hatten. Erstaunlich dagegen ist, dass 1798 (Einfall der Franzosen ins Wallis) und 1799 (Freiheitskämpfe der Oberwalliser gegen die Franzosen) das Mahl abgehalten wurde.

​Noch zweimal fiel das Osterlamm aus: 1915 «wegen des Krieges, unter dem fast ganz Europa seufzte» und 1943, da die beiden Gastgeber am Ostermontag ohne Aussicht auf einen Urlaub mobilisiert waren.

2021 und 2022 fiel das Osterlamm des Corona-Virus COVID-19 wegen ebenfalls aus und wurde auf den Ostermontag 2023 verschoben. Im Namen der drei Gastgeber Bruder Erich Heynen, Bruder Manfrad Holzer und Bruder Thomas Besmer kreierte und produzierte Bruder Erich einen Videobeitrag, den er als «Virtuelles Osterlamm 2020» bezeichnete, ins Internet stellte und am Ostermontag allen Brüdern zukommen liess: